ID-Theorie
Zellprozesse - aus der Sicht der Informationsverarbeitung
Es werden im Folgenden die Prozesse der Eukarioten betrachtet. Diese sind dadurch gekennzeichnet,
dass die Informations-Datenträger (DNA) in einem Hochsicherheits-Archiveraum (Nucleus) gesichert
sind. Dieser Archivraum ist nur für bestimmte Datenströme durchlässig. Die Original-Dateien des
Datenträgers (DNA) werden grundsätzlich nicht weitergegeben, sondern jede Daten-Anfrage aus dem
Prozess-Raum wird dadurch beantwortet, dass eine Kopie der angeforderten Datei angefertigt und
ausgegeben wird. Auf diese Art und Weise wird höchste Daten-Sicherheit für das Original der Daten
gewährleistet. Die Eingangs- und Ausgangs-Kanäle des Archivraumes (Nucleus) werden von aktiven
Systemen (Kernporen) überwacht, sodass nur die Datenträger mit den Anforderungs-Code (Signal-
Moleküle) und die Datenträger mit den Antwort-Kopien (RNA) passieren können. Zusätzlich werden
Nano-Maschinen (Ribosomen-Teile), die für die Dekodierung der Daten im Prozess-Raum
verantwortlich sind, nur in diesem Archive-Raum produziert und werden ebenfalls in den Prozess-
Raum ausgeschleust.
Die Organisation des Datenträgers
Da in jedem Archivraum eine Gesamt-Kopie aller Daten existiert, wird der Datenträger je nach
Spezifizität der Prozessanforderungen (zellspezifisch) vorbereitet. Der Teil der Informationen, der
permanent für die Produktion benötigt wird, wird zugriffsbereit gehalten (entspiralisiert), während der
Rest in einer stark komprimierten Form gelagert wird - der Kompressionsfaktor liegt bei 10.000. Die
Dateien sind sequentiell angeordnet. Jeder Lese-Startpunkt einer Datei ist eindeutig gekennzeichnet.
Das Prinzip der Ausgabe von Teilkopien
Das Hochsicherheits-Daten-Archiv ist ein hochdynamisches Objekt, in dem sehr viele Prozesse
simultan ablaufen. Ein Prozesstyp ist z.B. permanet aktiv mit der Suche nach freigeschalteten
Repressoren befasst. Insbesondere werden permanent bestimmte Teilkopien angefertigt, die im
Produktions-Raum als selektive Zubringer von Substanzen an die Decodier-Systeme erforderlich sind
(t-RNA).
Das erste hier betrachtete Beispiel ist der Prozess der Anforderung einer Teilinformation des Originals
(Regulation der Genexpression), der oft durch ein Signalmolekül aktiviert wird. Dadurch wird ein
Repressor modifiziert, und die Transkription der Datei mittels einer speziellen Nano-
Transcriptionsmaschine (RNA-Polymerase) wird für das angeforderte Enzym freigegeben. Je nach der
Art der Anforderung stehen 3 unterschiedliche Nano-Transcribtions-Maschinen zur Verfügung. Der
Prozess beginnt mit dem Öffnen der Hauptdatei (Der aktivierte Prozess produziert in der Regel
Moleküle, die ihrerseits als Signalmoleküle für die Induktion oder Repression der Expression
bestimmter anderer Gene dienen.)