Die Genesis des Alten Testaments
Aussagen zur Schöpfung


Der Text in Genesis Kapitel 1 und 2 berichtet über die Schöpfung. Die einzelnen  
Aussagen erhalten nur innerhalb eines Deutungsrahmen Sinn. (Siehe Genesis-
Interpretationen)
 
Die folgende tabellarische Übersicht, ist hilfreich für einen schnellen Überblick über den  
Inhalt des Schöpfungsberichtes in Genesis Kapitel 1. Die Tabelle gibt in der Spalte  
"Kernaussage" den Rahmen für eine konkordante Deutung des Textes an.  Sie trennt  
demnach auch einen Zeitbereich ab, der entsprechend diesem Deutungsrahmen nicht  
den 6 Schöpfungs-Perioden zugeordnet werden kann: Vers 1
 
Den Versuch einer Synchronisierung der Schöpfungs-Etappen mit dem  
wissenschaftlichen System der geologischen Formationen finden Sie hier.

Das hier eingesetzte konkordante Deutungsmodell von Genesis wurde im Wesentlichen  
von Peter Rüst und Armin Held entwickelt (bis auf einige Abweichungen). Die beiden  
Autoren schreiben in einem Aufsatz:  "Ein konkordanter Ansatz wie der unsrige muss  
natürlich berücksichtigen, dass die Bibel keine wissenschaftlichen Informationen gibt,  
sondern primär theologisch ausgerichtet und in allen Kulturen verständlich ist. Hier geht  
es aber zunächst nicht um die theologische Botschaft des Textes. Natürlich spielt diese  
auch mit, aber ein sorgfältiger konkordanter Ansatz würde die theologische Botschaft  
sogar stärken. Wir halten es für durchaus denkbar und theologisch sinnvoll, im Interesse  
einer konkordanten oder komplementären Sicht auch sekundäre Aspekte und  
Dimensionen eines Textes zu untersuchen insbesondere, wenn dieser unter göttlichem  
Inspirationseinfluss entstanden ist."
 
Die Besonderheit des ersten Verses von Genesis 1 wird hier behandelt.
Besondere Aufmerksamkeit muss offensichtlich der exakten Übersetzung der Verben  
geschenkt werden. Es folgt eine Übersicht über die wichtigsten Verben, die die Tätigkeit  
des "Schöpfers" beschreiben. Die meisten deutschen Bibelübersetzungen beachten die  
Unterschiede nur gelegentlich oder gar nicht und erschweren auf diese Weise den  
Zugang zu dem konkordanten Verständnis.
 
Die Verben zeigen an, dass "Gott" nicht nur "erschuf", sondern sich teilweise anderer  
Methoden bediente.  (Die mittlere Spalte enthält die hebräische Form des Verbes.)
(Anmerkung zu dem Verb bara: "Die niederländische Bibelforscherin Van Wolde kommt bei einer  
neuen Analyse der Schöpfungsgeschichte zu einem Schluss, der die Kreationisten wenig freuen dürfte: Ihrer  
Ansicht nach wurde Gott in der Bibel ursprünglich keineswegs als Weltenschöpfer dargestellt - sie glaubt,  
dass es sich bei dieser Version um einen über Jahrhunderte hinweg tradierten Übersetzungsfehler handelt.   
Teilen statt erschaffen:
Van Wolde hat den hebräischen Text untersucht und fand heraus, dass das hebräische Verb „bara“, wie es  
in der Schöpfungsgeschichte verwendet wird, nicht für „(er)schaffen“, sondern vielmehr für  
„teilen/scheiden“ steht, was außer im ersten Satz auch so übersetzt ist. („Da schied Gott das Licht von der  
Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“ Da Gott teilt, erschafft er meist gleichzeitig  
zwei entgegengesetzte Dinge (Himmel/Erde, Licht/Finsternis, Mann/Frau etc.)
Nach diesem Verständnis wäre die Ursubstanz des Universums schon gleichzeitig mit Gott und vor der  
Schöpfung vorhanden gewesen. Der Akt des Schöpfens wäre dann lediglich das Teilen dieser Ursubstanz in  
manifeste Formen."
Zitat aus: https://www.sein.de/news/2009/10/uebersetzungsfehler-gott-ist-nicht-der-schoepfer/
)


Wie die Verben müssen auch die Substantive sorgfältig übersetzt werden. Da die meisten  
Substantive eine vom Kontext abhängige Bedeutung haben, muss dieser besonders  
berücksichtigt werden. Dabei kommt jedoch der Deutungsrahmen ins Spiel.
 
Die folgende Liste erklärt einige wichtige Substantive im Text von Genesis 1 und zeigt,  
welche Relevanz der Deutungsrahmen hat.
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