Eine konkordante Deutung der Genesis beruht auf neusten Forschungen zur Bedeutung
der relevanten hebräischen Texte. Im Gegensatz dazu verharrt die kreationistische
Deutung der Genesis auf genau der Ansicht, die sich bereits im frühsten Mittelalter
herausbildete.
In dem Aufsatz "Wer glaubt muss denken" von John Lennox und David Gooding heißt es
auf S. 10 zum Begriff "Tag" in der Genesis:
"Ein sorgfältiges Studium von 1. Mose zeigt jedoch, dass es sich um ein hochgradig
geniales historisches Zeugnis handelt. Wenn man die Bedeutungsspanne des Wortes
„Tag“ im Text berücksichtigt, zusammen mit dem Fehlen des definitiven Artikels im
Hebräischen (für die ersten fünf Tage), zeigt sich, dass es eine Anzahl von legitimen
alternativen Interpretationen gibt, einschließlich der Möglichkeit, dass zwischen den
Tagen eine nicht spezifizierte Zeitperiode liegt, in der sich das Potential entfaltete, das
Gott an dem Tag gegeben hatte."
------------------------------------------------------------------------------------
1*)
Der Genesisbericht und die Evolution
Ein Diskussionsbeitrag von Peter Rüst und Armin Held1
Texte aus dem VBG-Institut2 1/2003
Peter Rüst Armin Held
CH-3148 Lanzenhäusern, Schweiz Am Raun 3, A-6460 Imst (Tirol), Österreich
Die Genesis des Alten Testaments
Aussagen zur Schöpfung
Der Schöpfungsbericht der Genesis enthält eine Serie von Angaben, die erst im Rahmen
einer Deutung sinnvoll werden. Armin Held und Peter Rüst (*1) unterscheiden im
Wesentlichen drei verschiedene Deutungsversuche, die sich radikal von einander
unterscheiden: