Journalisten, die solche Texte produzieren, haben längst ihre Berufsethik vergessen und
man kann von ihnen nicht mehr erwarten, neutral informiert zu werden. Alle
Möglichkeiten der Entstellung der Tatsachen werden genutzt.
Das folgende Beispiel stammt aus dem selben Artikel und belegt, wie der Autor die
Fakten sinnentstellend verdreht:
Intelligent-Design in der Schweiz
.... In der Schweiz ist es vor allem der Verein „Pro Genesis" – ein
Zusammenschluss von Christen verschiedener Kirchen und Freikirchen – der sich
darum bemüht, die Evolutionslehre aus den Klassenzimmern zu verbannen. ....
Die "einflussreichen Hintermänner"
Hinter dem Erfolg von Intelligen Design steht ein ganzes Netzwerk von
Großunternehmern, Intellektuellen und Politikern, die sich dem Kampf
gegen die Wissenschaft angeschlossen haben.
Richtig wäre dieser eine Satz, wenn er lauten würde, dass der Verein sich darum bemüht,
dass neben der Evolutions-Theorie auch eine alternative wissenschaftliche Darstellung
gelehrt werden sollte. Warum nicht?
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Eine Richtigstellung zu den Spekulationen der Naturalisten über einen angeblichen
Masterplan der ID-Gemeinde finden Sie hier:
Der wohl einflussreichste Protagonist ist das Discovery- Institute in Seattle
(Washington), eine konservative Denkfabrik, welche die Verbreitung von
Intelligent Design mit millionenschwerem Budget vorantreibt. (Die „New York
Times" spricht von insgesamt 4,1 Millionen Dollar an Zuschüssen und Spenden
von Stiftungen an das Institut, alleine im Jahr 2003.) ....
Welche Ziele verfolgt die konservative Rechte mit der Verbreitung von
Intelligent Design? Ein Strategiepapier des Discovery- Institutes, das so
genannte „Wedge-Dokument" (Keil-Dokument), welches vor einigen Jahren an
die Öffentlichkeit gelangte, bringt die Absichten der ID-Bewegung auf den
Punkt: Wie „ein Keil" soll Intelligent Design in die amerikanische Gesellschaft
gebohrt werden. Durch die aktive Rekrutierung einflussreicher Politiker,
Journalisten und vermeintlicher Wissenschaftler soll Intelligent Design schon in
20 Jahren die beherrschende Perspektive der Wissenschaft sein. ....
Das ist genau die Argumentationsstrategie, die immer von Ideologen (und nie von
Wissenschaftlern) benutzt wird. Es wird die sachliche Ebene ausgeblendet, weil das
"Hintermänner"-Argument den Gegner als Handlanger von bösen Mächten hinstellt - und
als solchen muss man mit ihm gar nicht erst sachlich argumentieren.
Es handelt es sich um ein rein ideologisches Argument, um nicht zu sagen ein politisches
Argument. Es wird von einem Kampf gegen die Wissenschaft gesprochen, der von einem
"Netzwerk" von konservativen Organisationen oder Eninzelpersonen ausgehe. Wo ist der
Unterschied zu einer Verschwörungstheorie?
Als Beleg für das "ganze Netzwerk" wird das Discovery- Institute in Seattle
herangezogen: