ID-Theorie

Eine kritische Auseinandersetzungen mit ID


Teil 1

In der Zeitschrift PM erschien 05/2006 unter der Rubrik "Kulturkampf" der folgende  
Artikel von Marianne Oertl:
 
 
Zunächst widmet sich die Verfasserin der damals aktuellen  Auseinandersetzung in den  
USA "Darwin gegen ID". "Es war eine Gerichtsverhandlung ganz besonderer Art, die sich  
im Januar 2006 im Bundesgericht von Harrisburg (Pennsylvania) abspielte. Verhandelt  
wurde ein Kulturgut, das wir in unserem kulturellen Fundus sicher verwahrt glauben: die  
strikte Trennung von Religion und Wissenschaft." Diese Trennung gibt es in den USA und  
aus diesem Grunde, so die Verfasserin, "versuchen religiöse Gruppen immer wieder, ihre  
Glaubensinhalte über den Biologieunterricht in die Köpfe von Kindern und Jugendlichen zu  
bekommen." Mit dieser Formulierung stellt sie eine Verbindung zwischen ID und religiösen  
Gruppen her, die in der Realität so nicht existiert.   
 
Ihre Argumentation setzt fort mit Darlegungen, die weiter nichts als Populistik sind. Sie  
schreibt: "Bei vielen Behauptungen verwechseln die Evolutionskritiker zwei Dinge  
miteinander: die Evolution als dokumentierte Tatsache und die Fragen nach den  
Mechanismen und Antriebskräften des evolutiven Artenwandels." Bei dieser so  
wesentlichen Streitfrage zwischen Evolutions-Theorie oder ID-Theorie geht es nicht um die  
Relevanz z.B. eines Gewürzes für eine Suppe, sondern um wissenschaftliche Probleme, bei  
denen man nicht einfach etwas "verwechseln" kann. Eine solche Unterstellung lässt nichts  
Gutes ahnen - hätte sie nämlich damit recht, so wäre das Thema damit auch schon an  
dieser Stelle erledigt.
 
Ihrer Ansicht nach darf man die beiden Aspekte der Evolution nicht "verwechseln", weil  
das "Erstere wie kein anderes wissenschaftliches Gedankengebäude durch Fossilien,  
anatomische, embryologische und molekulare Ähnlichkeiten usw. bewiesen ist", während   
noch  "Detailfragen zum Mechanismus der Evolution noch Gegenstand der Forschung"  
seien. Nein, verwechseln darf man das nicht und es lässt sich vermutlich auch nicht  
verwechseln. Das Problem an dieser Behauptung liegt jedoch darin, dass diese  
Behauptung gleich allzuviel auf einmal betrifft.
 
Richtig ist zunächst einmal, dass die Evolutions-Theorie ein "Gedankengebäude" und  
weniger eine überprüfbare Theorie ist. Das liegt jedoch in der Natur einer jeden Theorie,  
die historische Prozesse beschreiben will, und soll daher hier nicht weiter betrachtet  
werden. Doch die Behauptung, die Evolutions-Theorie werde durch Fossilien bewiesen, ist  
bereits weit hergeholt. Alle vorhandenen Fossilien dienen nämlich ebensogut dem Beweis  
der Intelligent-Design-Theorie! (siehe auch: Grundtypen) Diese Theorie geht davon aus,  
dass die Biosphäre der Erde ganz allmählich aufgebaut wurde und durch entsprechend  
konstruierte Lebensformen besiedelt wurde. Die Ausbildung der Biosphäre dauerte  
wahrscheinlich Milliarden Jahre und begann mit einzelligen Stammformen. Eine  
Stammform (oder Grundtyp) im Sinne von ID ist ein Proto-Typ einer Lebensform, der auf  
der Erde ausgesetzt wurde und mit einem überfrachteten Genpool ausgestattet war, wobei  
eine große Zahl Gene vorerst "ausgeschaltet" war und der potenziellen Variabilität der  
Lebensform diente. Jeder Grundtyp wurde gemäß der ID-Theorie so ausgestattet, dass er  
eine erfolgreiche Existenz eröffnen konnte. Grundtypen waren zwingend in der Lage, auf  
alle erdenkbaren Veränderungen des Lebensraumes zu reagieren und sich erfolgreich  
anzupassen. Auf diese Weise entstanden die heute bekannten und die bereits  
ausgestorbenen Arten. Darwin entdeckte genau dieses Phänomen der Konstruktion der  
Lebensformen. Leider war er damals noch nicht in der Lage, diese Entdeckung richtig  
einzuordnen und zu interpretieren.
 
Da also die Existenz irgend einer fossilen Lebensform absolut gar nichts zum Beweis der  
Evolutions-Theorie gegenüber der ID-Theorie besagt, kommt es offenbar auf die  
Interpretation der Fossilien an. Doch bei der Interpretation der Fossilien gibt es mehr  
Gemeinsamkeiten zwischen der Evolutions-Theorie und der ID-Theorie als die meisten  
denken. So ist jede Kette von Übergangsformen zwischen einer Art und deren Vorläufer  
auf der taxonomischen Ebene der "Ordnung" eine Kette von Fossilien, die ebenfalls gemäß  
der ID-Theorie existieren muss. (siehe auch: Wie funktioniert ID) Der wirkliche  
Unterschied zwischen ID-Theorie und Evolutions-Theorie besteht dort, wo auch die  
Fossilien fehlen und gemäß der ID-Theorie auch nie zu finden sein werden. Es gibt keine  
fossilen Beweise für Übergangsformen auf der taxonomischen Ebene der "Stämme",  
"Klassen" und "Ordnungen". Ur-Formen, die als Fossil nachweisbar sind, entsprechen  
weitgehend den konstruierten, auf der Erde ausgesetzten Lebensformen.  Die von den  
Evolutionisten postulierten Zwischen-Formen zwischen verschiedenen Ur-Formen sind  
nicht als Fossil nachweisbar - sie werden in den Stammbäumen als Striche und  
Verzweigungen angegeben, als sei es selbstverständlich, dass sie existiert hätten.   
 
Die nächste Behauptung der Verfasserin, dass "anatomische, embryologische und  
molekulare Ähnlichkeiten usw." die Evolution beweisen würden, ist ebenso nichtssagend,  
da die angeführten Argumente zu einem großen Teil ebenfalls Argumente für die ID-
Theorie sind. Ähnlichkeit ist eine zwingende Folge der Arbeits-Methoden von intelligenten  
Konstrukteuren. Hierzu ist nur ein Blick in die Konstruktionsbüros nötig und man wird sehr  
schnell einsehen, dass "Ähnlichkeit" eine Folge von effektiver und konsequenter  
Ingenieurs-Arbeit ist. Es werden selbstredend erfolgreiche Basis-Technologien über ein  
breites Spektrum von "Typen" eingesetzt.
 
Die bisher angeführten Behauptungen der Verfasserin waren keineswegs tragfähig - was  
besagt nun das sogenannte Zweite: Dass die "Detailfragen zum Mechanismus der  
Evolution noch Gegenstand der Forschung" sind. Also: die Evolution gilt als "Tatsache"   
und nur "Detailfragen" seien noch offen. Das ist die Meinung der meisten Laien auf  
diesem Gebiet. Jedoch nicht nur Laien beten diese Ansicht herunter, sondern auch Lehrer,  
Schüler und Studenten. Es ist nun mal zur Tatsache geworden, dass die Religion in der  
westlichen Welt zunehmend zurückgedrängt werden - und das dadurch entstehende  
Vakuum in Bezug auf die Weltsicht oder Ideologie der Heranwachsenden automatisch von  
der Entwicklungslehre, der Evolutions-Theorie, ausgefüllt wird, weil jeder Mensch eine  
Erklärung für seine Existenz sucht und findet.   
 
Richtig ist, dass die Evolutions-Theorie einem Heranwachsenden, der keine religiösen  
"Vorurteile" hegt, sehr leicht beizubringen ist. (siehe: Evolutionstheorie wird zur  
Weltanschauung) Diese Lehre ist "naturalistisch". Im zunehmenden Alter wird jeder  
Mensch auf eine bestimmte Weltsicht orientiert, wobei ihm meistens das Gefühl gegeben  
wird, er habe sich frei entschieden. Was die Evolutions-Theorie betrifft, so gibt es  
bekanntlich keine Alternative außer, wie es von Evolutionisten hingestellt wird, einer  
religiösen und unwissenschaftlichen Ansicht. Folgerichtig kommt es zu einem Autoritäts-
Druck und in der Regel zu Gruppenzwang in einer Lern-Gemeinschaft von Schülern oder  
Studenten. Das betrachtet die Verfasserin als "Kulturgut", das unbedingt zu schützen ist.  
Statt dessen sollte man Heranwachsenden zu freiem Denken heranführen, die realen  
Probleme der Evolutions-Theorie beurteilen lassen und selbstständige Entscheidungen  
fällen lassen. Wenn die Evolution so gut fundiert ist, dass "kein vernünftiger Mensch"  
daran zweifelt, dann muss man die Argumente einer alternativen Theorie doch nicht  
verheimlichen!  
 
Die Autorin behauptet nun, dass die Evolution in vielen Labors der Welt beobachtet  
werden könne und man so die Entstehung neuer Arten verfolgen kann. Als Beweis führt  
sie den britisch-koreanische Biologen Kwang-Jeon an, der nicht nur "die Bildung neuer  
(Amöben-)Arten, sondern etwas noch Grundlegenderes, nämlich die Verschmelzung von  
Organismen, in diesem Fall Bakterien und Amöben, zu einer Endosymbiose" vollbrachte.  
 
Allerdings geht dieser Beweis am Ziel vorbei, da die Entstehung neuer Arten durch Mikro-
Evolution, und um etwas anderes handelt es sich in den Beispielen nicht, auch ein  
wichtiges Merkmal des Intelligent-Designs ist. Im Übrigen handelt es sich bei dem Beispiel  
eher um eine Demonstration für ID, denn der Biologe hat im Labor etwas getan, was vor  
Zeiten in ähnlicher Form auf höherem Niveau von den Konstrukteuren des Lebens getan  
wurde.   
 
Die folgende Behauptung der Autorin geht darauf zurück, dass sie Mikro-Evolution zu  
simpel definiert. Sie behauptet: "Bei der Makroevolution wirken keine grundsätzlich  
anderen evolutionären Mechanismen als bei der Mikroevolution (Aufspaltung der Arten  
durch Selektion und veränderte Genfrequenz)". Logisch ist, dass Evolutionisten diese  
Erklärung benutzen, unlogisch ist, warum das zutreffen soll - es handelt sich um eine  
einfache Behauptung, die unerklärbare "Entwicklungs-Schübe" der Natur erklären soll. Sie  
schreibt: "Ein rasanter Entwicklungsschub kann zum Beispiel durch die Vermischung des  
Erbguts bei sexueller Vermehrung auftreten. Oder durch eine Verdopplung des Genoms,  
bei der dann mit der einen Hälfte »experimentiert« werden kann, während die andere die  
normalen Funktionen garantiert, wie es bei der Entwicklung der Getreidepflanzen der Fall  
war." Diese beiden genannten Varianten sind als Mechanismus für einen Entwicklungs-
Sprung in keiner Form je nachgewiesen, wohl aber für Mikro-Evolution.   
 
Letztes Register ihrer Argumente sind die Homöobox-Gene, die sie als "ein universelles  
Set von Genen" bezeichnet, das "die Entwicklung der tierischen Gestalt bestimmt, und  
zwar aller Tiere, gleichgültig, ob Qualle, Plattwurm, Marienkäfer oder Mensch". Welches  
Argument leiten Darwinisten aus diesen besonderen Genen ab? Man glaubt es vielleicht  
nicht, aber die daraus abgeleiteten Argumente sprechen exakt für ID! Die Autorin fasst sie  
wie folgt zusammen: "Solche uralten Gene funktionieren wie ein Baukasten der Evolution  
für die Konstruktion neuartiger Geschöpfe. Die Vielfalt entspringt nicht dem Inhalt des  
Baukastens, sondern dessen Nutzung. Es müssen nicht mehr Hunderte von Genen zufällig  
mutieren, bis aus ihnen wie durch ein Wunder eine neue Konstruktion erwächst." Warum  
sie nicht merkt, dass sie nur ein Wort verkehrt benutzt hat, ist nicht nachvollziehbar:  
Diese Gene funktionieren wie ein Baukasten der Konstrukteure des Lebens.
 
Die dann folgende Behauptung, die sie als ID-Aussage ausgibt, ist einfach falsch. Sie  
behauptet, die ID-Theorie sage: "Alle Lebewesen sind optimal angepasst; ein intelligenter  
Schöpfer erzeugt keine unperfekten Lebewesen." Dabei handelt es wieder einmal um die  
von Evolutionisten selbst gebastelten ID-Aussagen, die reichlich im Lager der Anhänger  
des Naturalismus kursieren. Diese Behauptung ist schlicht in mehreren Punkten falsch.  
Die auf diesen Seiten vertretene ID-Theorie erkennt die Fähigkeit einer Lebensform zur  
Mikro-Evolution als eines der wichtigsten ID-Signale überhaupt. Als perfekt wird eine  
Lebensform bezeichnet, die diese Fähigkeit in umfangreicher Vielfalt ausdrücken kann.  
Perfektion einer Lebensform entsteht also erst nach geraumer Zeit, die eine geschaffenen  
Stamm-Form benötigt, um sich an den aktuellen Lebensraum anpassen zu können!  
Perfektion ist jedoch stets, wie die Verfasserin auch weiß, als eine Integration aller  
Funktionen der Lebensform ein Kompromiss-Optimum, da eine Optimierung aller  
Funktionen gleichzeitig unmöglich ist.
 
Schließlich wendet sie sich dem Argument der zufälligen Entstehung von DNA-
Sequenzenzu. Sie schreibt der ID-Theorie folgende Behauptung zu: "die Entstehung einer  
funktionierenden DNA wäre zu unwahrscheinlich" und meint, das sei "besonders  
hanebüchen". Eine Aussage in dieser Form würde niemals von einem Fachmann gemacht,  
denn ohne einem Rahmen ist diese Aussage wertlos. Man kann also getrost davon  
ausgehen, dass die Verfasserin über keine spezifischen Fachkenntnisse verfügt. Allerdings  
argumentiert sie in ihrer Leichtfertigkeit weiter und sagt: "Der Denkfehler besteht in der  
Annahme, die Vielzahl der DNA-Moleküle müsste sich spontan, in einem einzigen Schritt,  
miteinander verbunden haben." Glaubt sie wirklich, ID-Wissenschaftler machen solche  
Denkfehler? Offenbar liegt ihr mehr daran, ihr Konzept zu verfolgen, dem Leser von PM zu  
verdummen - sie kommt nun zu ihrem Ziel: "Wissenschaftlich lässt sich ID also nicht  
halten."
 
Nun gibt es da noch ein Problem, das die Verfasserin beschäftigt. Sie meint: "Umso  
erstaunlicher ist es dann, dass die Lehre wachsende Popularität genießt, sogar bei  
Wissenschaftlern." Da muss doch ein Widerspruch sein. Im Satz zuvor erklärt sie, dass ID  
wissenschaftlich nicht zu halten sei, und unmittelbar darauf erkennt sie an, dass  
"Wissenschaftler" sich dieser Theorie zuwenden. Wie bringt man das unter einen Hut?  
Frau Oertl kann das, denn "Immerhin ist es der Präsident der Vereinigten Staaten, der  
hinter ihr [ID] steht."  Aha, die ID-Theorie genießt Interesse bei Wissenschaftlern, weil  
G.Bush dahinter steht. Dieses fatale Argument kursiert mit besonderer Vorliebe unter  
Evolutionisten, denn wenn sie schon sachlich nicht argumentieren können, dann eben mit  
Emotionen. Argumentativ ist es sehr geschickt, denn es handelt sich um einen Fakt, dass  
dieser Präsident eine christliche Einstellung vertrat und somit die Evolutions-Theorie  
ablehnte - doch einen Umkehrschluss zu formulieren, dass jemand, der die ID-Theorie  
vertritt, den Präsidenten Bush vertritt, ist absolut grotesk.
 
Die folgenden Zeilen der Verfasserin können unkommentiert stehenbleiben, denn es  
handelt sich ausnahmsweise einmal um Fakten. Sie schreibt: "Ein Strategie-Papier des  
Discovery-Instituts ist vor einigen Jahren an die Öffentlichkeit gelangt: Wie »ein Keil« soll  
Intelligent Design in die amerikanische Gesellschaft getrieben werden. Wissenschaftler,  
Journalisten und Politiker sollen rekrutiert, die öffentliche Meinung mobilisiert werden, und  
in 20 Jahren soll ID die »beherrschende Perspektive der Wissenschaft« sein. »Denker wie  
Charles Darwin, Karl Marx und Sigmund Freud haben Menschen als Tiere oder Maschinen  
dargestellt, deren Verhalten nur durch Biologie, Chemie und Umwelt diktiert wird«, heißt  
es in dem Papier, »wir möchten nichts weniger, als den Materialismus zu stürzen. Denn er  
leugnet moralische Standards.«"
 
Die Deutung der wahren Absicht der Autoren des "Strategie-Papiers des Discovery-
Institutes" übernimmt allerdings Frau Oertl, denn der einfache Leser würde da ja doch  
nicht drauf kommen. Sie weiß nämlich genau: "Hinter dieser Attacke gegen Darwins  
Lehre, ... verbirgt sich nichts weniger als ein Kulturkampf um eine religiöse  
Bevormundung, die eigenständige Meinungen, selbstständiges Denken und ein  
selbstbestimmtes Leben wieder verbieten möchte." Der Begriff "Kulturkampf" dient dazu,  
die notwendige wissenschaftliche Debatte negativ zu besetzen und wurde schon Jahre  
früher zum Beispiel im "Spiegel" benutzt.  
 
Schon längst hat sich eine neue große Religion breit gemacht, und das Denken sehr vieler  
Menschen in Beschlag genommen. Dieser Prozess hat sich bei den Opfern unbemerkt  
abgespielt. Diese neue Religion bezeichnet sich nicht als Religion, entspricht jedoch in  
jedem Aspekt einer solchen. Da sie keine anderen Religionen neben sich duldet, ist eines  
ihrer Ziele, alle anderen Religionen so bald wie möglich zu verdrängen. Jede Ideologie  
fand bisher ihre Anhänger - oft bis zum bitteren Ende. Frau Oertl bemerkt nicht, dass sie  
keine "eigenständige Meinung" mehr hat und nur das schreibt, was zum Stil ihrer  
Ideologie passt. Den Heranwachsenden möchte sie auf keinen Fall Zugang zu den  
alternativen Theorien der Evolutions-Theorie erlauben und bemerkt nicht, wie sie damit  
das "selbstständige Denken" bevormundet. Wie anders verhalten sich die Vertreter des  
ID - sie erlauben nicht nur, sondern fordern von ihren Kindern, dass sie sich intensiv mit  
der Evolutions-Theorie bekannt machen.
 
Auch die Verfasserin weiß das, denn sie schreibt: "Geradezu wohltuend klingt, was der  
Chef des päpstlichen Kulturrats, Kardinal Paul Poupard, im November 2005 verkündete: »
Die Gläubigen tun gut daran, zuzuhören, was die säkulare moderne Wissenschaft  
anzubieten hat.«"
 
Da Frau Oertl den Kulturkampf zu Gunsten der Evolutions-Theorie unterstützen will,  
versäumst sie nicht, das evolutionskritische Biologiebuch "Evolution - Ein kritisches  
Lehrbuch", herausgegeben von der AG Wort und Wissen, zu erwähnen. Wie nicht anders  
zu erwarten, ist sie dankbar dafür, dass dieses Buch nicht im Biologie-Unterricht unserer  
Schulen eingesetzt werden darf. Wenn sie das Buch jedoch einmal selbst zur Hand  
genommen hätte (was sie bestimmt nicht hat), dann wäre ihr aufgefallen, dass dieses  
Lehrbuch in hervorragender Form die Evolutions-Theorie erklärt und nur nebenbei die  
alternativen Theorien. (Wiewohl dem Verfasser dieser Web-Site eine Reihe  
unterschiedlicher Evolutions-Lehrbücher zur Verfügung stehen, ist ihm zur Zeit kein  
Lehrbuch bekannt, das die Evolutions-Theorie so klar darlegt, wie dieses Buch von  
Scherer und Junker.)
 
Frau Oertl kommt nun zu einer Schlussfolgerung, die einfach genial ist. Sie schreibt:  
"Offenbar ist unser Biologieunterricht doch so gut, dass keine Zweifel an dem seit  
Milliarden Jahren ablaufenden Evolutionsgeschehen geweckt werden können." Dem ist nur  
zuzustimmen, denn der gegenwärtige Biologie-Unterricht kennt nur die Evolutions-Theorie  
und jede andere Ansicht wird in der Regel lächerlich gemacht. Die meisten Biologie-Lehrer  
wissen von ID-Theorie so gut wie nichts außer ein paar völlig falsche Aussagen, die ihnen  
beigebracht wurden. Nachdem die Verfasserin sich mit den Fragen auseinander gesetzt  
hat, warum die Evolutions-Theorie bei einigen Menschen "so viel Widerwillen" auslöst,  
beendet sie mit dem Satz: "Noch sind wir in Deutschland vor den ID-Attacken gegen die  
Wissenschaft verschont. Wir müssen sehr wachsam sein, damit dieser Kulturkampf nicht  
zu uns überspringt! Wehret den Anfängen!"
   

 
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