Warum aktzeptieren so viele die Evolutionstheorie
als Fundament ihrer Weltanschauung
Die Evolutionstheorie ist eine Theorie, die besagt, dass eine stufenweise Entwicklung
von niederen Lebensformen zu höheren Lebensformen stattfinde, wobei es für keine
Lebensform zu keinem Zeitpunkt eine Ausnahme gegeben habe. Untrennbar mit dieser
Theorie ist die Theorie für die Selbstentstehung von Leben verknüpft. Beide Theorien
sind eingebettet in die Ideologie des Naturalismus und somit tauglich für die Grundlage
einer Weltanschauung, in der ein Schöpfer nicht mehr "notwendig" ist. (Die Meta-
Funktion der Materie, die diese Prozesse quasi generiert hat, wird verschleiert.)
Der naturalistische Einfluss auf beide Theorien führte dazu, dass ein telologisches Ziel
bei der Erarbeitung und Etablierung dieser Theorien unübersehbar ist, nämlich die
Religionen abzulösen und obsolet werden zu lassen. Regelmäßige Umfragen belegen,
dass dieses Ziel tatsächlich näher rückt. So wird eindeutig nachgewiesen, wie die
Akzeptanz der Evolutions-Theorie in der deutschen Bevölkerung permanent wächst,
während die Zugehörigkeit zu einer Konfession stetig abnimmt. Diese Zielstellung wurde
im Osten Deutschlands bereits jahrzehntelang unter stalinistischen Einfluss viel
konseqenter(*1) verfolgt als gegenwärtig in ganz Deutschland. Der Erfolg der
ostdeutschen Konsequenz schlägt sich in den Statistiken der Umfragen deutlich nieder.
Interessanterweise zeigen Umfragen auch, wie die Akzeptanz von pseudoreligiösen
Ansichten ebenfalls permanent zunimmt. Immer mehr Menschen wenden sich Formen
von Astrologie oder Wahrsagerei zu, sei es in Form von speziellen Karten oder
Horoskopen oder dem Glauben an Verschwörungstheorien. Offenbar wollen Menschen
einen "Glauben" haben - wenn dieser nicht mehr im Rahmen einer Religion ausgeübt
wird, dann eben auf eine andere Art. Während noch die christliche Religion auf das
Leben der Gesellschaft eine positive Wirkung hatte, haben die neuen Ersatzreligionen
praktisch nur noch destruktive verdummende Wirkungen. Das scheint von den
naturalistischen Politikern jedoch billigend in Kauf genommen zu werden.
Eine religiöse, christliche Erziehung hat für den heranwachsenden Jugendlichen den
Status einer Weltanschauung. Diese Erziehung stützt sich auf die Bibel, wobei der Grad
der Adaption an christliche Gebote in verschiedenen Familien natürlich unterschiedlich
hoch ist. Das Erlernen dieser Gebote bildet die Grundlage für die christliche Moral. Es
steht außer Frage, dass die Handlungen solcher christlich erzogenen Jugendlichen,
sofern sie sich der christlichen Moral verpflichtet fühlen, zugleich eine entsprechende
Einschränkung ihrer Freiheit bedeutet. Das aber ist eine Entbehrung, die nur durch eine
motivierte Einsicht und Zustimmung zur christlichen Moral überhaupt möglich ist.
Im Gegensatz dazu wird durch das Zuwenden zu einer naturalistischen Weltanschauung
zwar die Freiheit von einer durch religiöse Moral vorgegebene Einengung des
Handlungsspielraumes gewonnen, aber es bleibt ein moralisches Vakuum. Natürlich hat
die jahrtausende alte Tradition der Anwendung christlicher Gebote in Europa dazu
geführt, dass quasi auch nach der Entmündigung der christlichen Religion diese
weiterhin einen enormen Einfluss auf alle Gebiete des täglichen Lebens hat. Wesentlich
sind vor allem die Legislativen, die traditionell auf den zehn Geboten der Bibel aufbauen.
Dadurch bedingt halten sich auch die meisten Naturalisten implizit an die christlichen
Gebote, wenn gleich auch nicht unmittelbar durch die Bibel gestiftet.
Der Einfluss des Elternhauses auf die Erziehung der Kinder und Jugendlichen wird
gegenwärtig durch die gesellschaftlichen Vorgaben und Zwänge immer weiter
zurückgedrängt. Dafür rückt der Einfluss der staatlichen Bildungseinrichtungen immer
mehr in den Vordergrund. Nun ist allgemein bekannt, dass staatliche
Bildungseinrichtungen seit Jahrzehnten keine religiöse Bildung vermitteln
(Religionsunterricht ist fakultativ) dafür aber naturalistisches Denken lehren. In
mehreren Schulfächern wird rein naturalistischer Lehrstoff vermittelt und die Evolutions-
Theorie wird als Tatsache hingestellt, an der ein vernünftiger Mensch nicht mehr zu
zweifeln brauche. Alternative Gedanken oder Argumente werden nicht dargelegt,
allenfalls im Kontext der Lächerlichkeit. Mit der Autorität des Schulsystems und dem
Gruppenzwang einer Klassengemeinschaft werden die Schüler genötigt, die
naturalistischen Weltanschauung anzunehmen. Leider werden auch in bundesdeutschen
Schulen Schüler vom Lehrer lächerlich gemacht oder negativ kritisiert, wenn sie nicht
auf dieser Spur laufen. Faszit ist, dass auch im Deutschland des 21. Jahrhunderts jeder
Schüler Nachteile riskiert, wenn seine Auffassungen im Fach Biologie nicht
lehrbuchkompatibel sind.
Chandra Wickramasinghe, Professor am University College in Cardiff erklärt aus eigener
Erfahrung, wie es dazu kam, dass er zunächst die naturalistische Weltsicht übernahm. Er
schreibt (*2): "Ich kann mich kaum noch mehr an meine erste Begegnung mit Darwins
Evolutionstheorie erinnern. Bestimmt war das in der Schule, lange bevor ich diese Ideen
beurteilen konnte. Sie wurden mir als unverrückbare Tatsachen hingestellt. Man mußte
glauben, das Leben sei zufällig aus lebloser unorganischer Materie plötzlich in einem
Mischvorgang von Molekülen vor langer Zeit auf unserem Planeten entstanden. Ich
mußte auch glauben, dass das Leben, das dann entstand, auf unserer Erde völlig das
Ergebnis der Neodarwinschen Evolution sei. Die Starken überleben und werden stärker,
die Schwachen geraten in Vergessenheit und sterben. Die große gewinnende und
überzeugende Theorie beeindruckte mich, obschon sie der Kultur, der ich angehörte,
und der buddhistischen Überzeugung zuwiderlief. Neudarwinistische Ideen prägten sich
mir ein und wurden Teil meines wissenschaftlichen Rüstzeugs. Ich wurde zunächst als
Mathematiker ausgebildet, später dann als Astronom, unter stillschweigender Annahme
der geltenden biologischen Dogmen." Erst viel später in seinem Leben erkannte Chandra
Wickramasinghe, dass die fundamentale Theorie seiner Weltanschauung nicht mit den
Tatsachen übereinstimmt.
Ursache für die allgemeine und zunehmende Akzeptanz naturalistischer Biologie ist also
zum einen die Autorität des staatlichen Bildungssystems, das die Evolutions-Theorie als
Tatsache ohne wissenschaftliche Alternative hinstellt und zum anderen, dass religiöse
Alternativen oft verspottet werden und andererseits diese mit einer strengeren Moral
einhergehen, die das Handeln einengt. Oft wird der Vorwurf gegenüber jemanden
erhoben, der die naturalistische Lehre in Zweifel zieht, dass er nicht wissenschaftlich
insbesondere nicht, dass der Naturalismus (implizit oder explizit) alle Mechanismen der
Evolution auf die Eigenschaften der Materie zurückführt aber für die Existenz dieser
keinerlei Theorie besitzt, also von jedem Wissenschaftler das gleiche Maß an Glauben
abfordert wie zum Beispiel ein bekennender Christ.
Wie die Ablösung traditioneller Religionen in heutigen Gesellschaftssystemen erfolgt,
wurde im Endbereicht(*3) einer Enquete-Kommission des Bundestages skizziert. Dort
heißt es: "Das postmoderne Lebenskonzept ermöglicht so eine Vielzahl von
Handlungsorientierungen, die gesellschaftlich gleichermaßen legitimierbar sind, wenn sie
nur unter einer subjektiv empfundenen Ordnung oder einer individuellen Plausibilität
stehen und den ökonomischen Rahmenbedingungen der Gesellschaft entsprechen. Das
würde bedeuten, dass Grundideen der modernen okzidentalen Neuzeit wie die Idee
wissenschaftlichen Fortschritts, die Idee der Neuwerdung des Menschen durch Pädagogik
und Psychologie usw. selbst die Funktion von Religion übernehmen können, teilweise
übernommen haben und in Konkurrenz mit den Religionen um kulturelle Geltung stehen.
Im Einflussbereich moderner Ideologien wie Kommunismus und Nationalsozialismus ist
dieser Sachverhalt unbestritten, strittig ist jedoch, inwieweit auch die individualisierte
Lebensführung der heutigen Mehrheit von der Sinngebung durch säkularreligiöse Ideen
geprägt wird. Gegebenenfalls wäre die Indifferenz der Mehrheit gegenüber traditionellen
vormodernen Religionsbeständen auch als Bindung an solche säkularreligiöse
Sinngebungen und Daseinsinterpretationen verstehbar." Diese Feststellung
korrespondiert mit der vieler anderer Publizisten, die darauf hinweisen, dass das
Erwerben einer Weltanschauung (im Kindesalter) stets von anderen geprägt wird. Man
ist als Kind der Vorauswahl mehrerer Instanzen unterlegen und ist nicht in der Lage eine
objektivere Wertung vorzunehmen.
Evolution wird von vielen auch geglaubt, weil es für einen Atheisten keine Alternative
gibt. In den letzten Jahren werden von einzelnen Darwinisten große Anstrengungen
gemacht, den Atheismus als Volks-Weltanschauung publik zu machen. Besonders der
Atheist Richard Dawkins tut sich mit seinem Buch "Der Gotteswahn" hervor. In diesem
Werk ermuntert er alle Atheisten sich zu "outen" und über ihr Weltbild zu sprechen.
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*1) Die Bildungssysteme der DDR waren der Ideologie der Parteiführung verpflichtet.
Diese sahen jede Form von Religion als Relikt einer überkommenen Entwicklungsstufe
der Menschheit an. Im Marxistisch-Leninistischen System wurde Religion als "Opium
für das Volk" betrachtet und entsprechend gehandelt. Es wurden keine andere Ansicht
als die Evolutionstheorie geduldet - es war kein einziges Medium verfügbar, das eine
andere Ansicht auch nur teilweise darlegte. Statt dessen wurden andere Ansichten in
den staatlichen Lehrbüchern in geeigneter Form entstellt, um möglichst jede
Begründung dafür zu liefern, diese Ansichten abzulehnen. Das Vorgehen der Ideologen
der DDR entsprach weitgehend dem Anliegen der gegenwärtig wachsenden Ideologie
in Deutschland und in anderen Ländern, das ebenfalls darin besteht, den Bürgern die
freie Entscheidung für Information und Bildung in Bezug auf das Spannungsfeld
Evolution kontra ID zu verweigern. Richard Dawkins hätte in der DDR sicherlich eine
hohe Auszeichnung für seine Bücher erhalten!
*2) UNESCO-Kurier (5/82) "Ein Astronom bezweifelt Darwins Theorie"
Außerdem heißt es dort:
"Weil ich bis vor etwa fünf Jahren keine systematisch-biologischen Studien trieb,
hatte ich auch bis dahin keine Gelegenheit, selbst die wirklichen Tatsachen zu
untersuchen. Der Grund, weshalb ich begann, die Ideen Darwins über die Evolution in
Frage zu stellen, ergab sich aus der gemeinsamen Arbeit mit Sir Fred Hoyle. Unsere
Studie über die Natur des interstellaren Staubs begann 1962, und wir kamen damals
zu dem Schluß, daß die Staubkörner im Weltraum eine Ballung von mikroskopisch
feinen Granitkügelchen (unter einem Mikroskop) sein müssen. Dann kam eine lange
mühsame Untersuchung, um herauszufinden, was es sonst noch außer Granit im
kosmischen Staub gab. 1972 entdeckte ich, daß organische Polymere, lange
Kohlenstoffketten organischer Moleküle, dabei waren. Wir schlossen vor zwei Jahren,
daß der Umfang aller astronomischen Daten auf das Vorhandensein einzelner
Mikroorganismen in riesigen Ausmaßen hinführen, allein etwa 10^52 unsere Galaxie.
Wir stellten aus den verschiedenen Farben der Beugung des Lichts durch kosmischen
Staub der Sterne die Anwesenheit lebender Zellen im Weltall fest, wovon sich einige
ausgesuchte in Graphit zerlegt hatten. Deshalb waren wir überzeugt, daß die
Mikrobiologie in kosmischen Maßstäben arbeitet."
*3) Endbericht der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen"
3.1.3.