ID-Theorie
Information in der Biologie


Die Anwendung der Informationstheorie in der Biologie ist nicht nur sinnvoll, sondern  
führt zum Verständnis der Zell-Prozesse. Natürlich müssen die Grundbegriffe der  
Informationstheorie auf die biologischen Konzepte übertragen werden. Die wichtigen  
Dimensionen des Informationsbegriffes, der syntaktische, der semantische und der  
pragmatische Aspekt müssen zugeordnet werden. Dabei entsteht ein schwerwiegendes  
Problem, und die naturalistischen Wissenschaftler erheben empört Einspruch. (siehe  
Anhang)    
 
Herr Neukamm versuchte sich aus diesem Grund mit einer Buchbesprechung des Buches  
"Am Anfang war die Information" von W.Gitt.
 
Unter anderem schreibt er:

Diese Grafik hebt den wesentlichen Aspekt der kommunizierten Information hervor, der darin  
besteht, eine vom Sender beabsichtigte Wirkung beim Empfänger hervorzurufen.
 
In der Biologie beruhen fast alle Prozesse auf der Verarbeitung von Informationen. Die wichtigsten  
Prozesse in der Zelle sind reine informationsverarbeitende Prozesse.
 
 
 
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Anhang:
 
Die Erkenntnisse der Wissenschaft auf dem Gebiet der Zell-Biologie hat die Naturalisten in eine  
schwierige Situation gebracht. Aus diesem Grunde wird zum Beispiel in der Wikipedia unter dem  
Stichwort "Information" folgendes gesagt: "Eine direkte Übernahme des Begriffes Information in  
naturwissenschaftliche Theorien, so wie er in den Ingenieurwissenschaften benutzt wird, ist aber  
nach weitverbreiteter wissenschaftstheoretischer Auffassung nicht zulässig."  
 
Diese Aussage ist sehr interessant, weil es einfach stutzig machen muss, wenn eine in der Praxis  
sehr bewährte Definition von Information in den Naturwissenschaften keine Gültigkeit haben sollte.  
Der Wiki-Artikel erklärt dazu: "Als ein Grund hierfür kann genannt werden, dass die  
Ingenieurwissenschaften letztlich auf den Menschen ausgerichtet sind und deswegen der Mensch  
als Benutzer oder Erzeuger künstlicher Systeme selbst Teil der Betrachtungen sein kann, womit die  
verwendeten Begriffe oftmals eine zielgerichtete und auf menschliches Bewusstsein ausgerichtete,  
teleologische Komponente enthalten."
 
Hier liegt offenbar ein impliziter Zirkelschluss vor (es darf nicht sein, was nicht sein darf!). Die  
naturalistischen Verfasser solcher Artikel erkennen, dass die Anwendung der Erkenntnisse über  
Information, die sich in der Technik bewähren, auf dem Gebiet der Biologie dazu führen, eine  
geistige Ursache für Information einführen zu müssen - und das darf nicht sein! Im Rahmen der  
Intelligent-Design-Theorie ist jedoch eine geistige Ursache für Information eine Grundannahme, die  
durch die informationsgenerierende Arbeit eines Designers realisiert werden kann. Die Zelle ist in  
dieser Theorie das Produkt von "Ingenieuren". Es klingt demnach sehr befremdend, wenn ein  
naturalistischer Schreiber einfach per Definition behauptet, die Informationstheorie gelte zwar für die  
Ingenieurwissenschaften aber nicht für die Biologie.
 
Es geht in diesem Zusammenhang um die wesentliche Frage nach dem Ursprung der biologischen  
Informationen. Hier bietet sich auch den naturwissenschaften ein solider Angriffspunkt, um tiefer in  
das Leben einzudringen. Leider liegt es nicht im Interesse der Naturalisten, hier in eine aktive  
Zusammenarbeit mit den ID-Forschern einzusteigen. Stattdessen wird diese Chance zerstört und  
die Fakten verdunkelt. In dem ober erwähnten Artikel heißt es daher weiter:  "Demgegenüber wird  
es allgemein als Ziel der Naturwissenschaften angesehen, die Natur möglichst unabhängig vom  
Menschen zu beschreiben. Somit müssten bei Übernahme informationstheoretischer Begriffe diese  
erst in einer von teleologischen Zusätzen befreiten Version neu definiert werden."
 
Eine solche neue Definition ist zwar unmöglich - dennoch muss diese Definition erschaffen werden  
und sie wird ganz sicher angenommen werden, weil es in der Natur des Menschen liegt, eine  
Lieblingstheorie erst dann aufzugeben, wenn der Faktenzwang unerträglich groß wird. Mit gut  
gewählten Worten wird dargelegt, dass Information in der Biologie etwas völlig anderes seien, als in  
der Technik - und somit folge daraus, dass die Prozesse in der Zelle nur scheinbar technischen  
Prozessen ähneln, in Wirklichkeit aber unvergleichbar anders seien (.. zu sein haben!).
 
Der oben genannte Artikel fährt daher fort: "So werden beispielsweise unter dem Begriff  
„Genetischer Code“ in der Genetik eine Menge von Regeln verstanden, welche rein physikalisch-
chemische Prozesse beschreibt, durch welche DNA-Strukturen in Protein-Strukturen übertragen  
werden, und nicht eine Vereinbarung von bewussten Wesen über die Verwendung von Symbolen  
zum Austausch von Botschaften, wie der Begriff „Code“ in der Informationstheorie meist verstanden  
wird." Diese Aussage hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun und ist reinste Ideologie.  Es gibt  
absolut keinen objektiven Hinweis dafür, zu behaupten, dass die genetische  
Informationsverarbeitung in der Zelle nicht wie in allen vergleichbaren technischen Systemen auf  
bewussten Vereinbarungen (Festlegungen) eines Konstrukteurs zurückzuführen sind. Allein die  
naturalistische Ideologie versperrt den Weg zu dieser selbstverständlichen Einsicht. Uns Menschen  
stehen zur Zeit nicht viele aussagekräftige Hinweise auf den Ursprung des Lebens (auf der Erde)  
zur Verfügung. Aber wenn wir jeweils dann, wenn wir einen Hinweis erhalten, erklären, dass die  
Deutung der Fakten als Hinweises auf einen Schöpfer ein "Kategorienfehler" sei, dann fehlt offenbar  
der Wille für die notwendige Einsicht. Der Schreiber des genannten Artikels ist sich seiner peinlichen  
Situation selbst bewusst und versucht mit galanten Worten die Situation zu entschärfen:

"Der Verzicht auf solche teleologischen Begriffe in den Naturwissenschaften habe dabei nicht zum  
Ziel „teleologische Welterklärungen“ von vornherein auszuschließen, sondern diene dazu,  
Fehlschlüsse zu verhindern,  bei denen nur scheinbar neue Erkenntnis aus einer  
naturwissenschaftlichen Theorie gewonnen wird, welche aber in Wirklichkeit durch inadäquaten  
Gebrauch der Begriffe vorher in die Theorie hineingelegt wurde."  

Der Schreiber wählt trickreiche Sätze, um die Schwachstellen des Problems zu verdunkeln. In  
Wirklichkeit geht es doch gar nicht um die "teleologischen" Begriffe, die aus potenziellen Theorien  
herausgehalten werden müssten, sondern es geht doch vielmehr darum, durch geschickte Wahl der  
Begriffe, jede Analogie zur Technik zu vermeiden. Das scheinheilige Geständnis, es gehe dabei  
nicht darum, teleologische Welterklärungen von vorn herein auszuschließen, offenbart jedoch, dass  
der Schreiber sich bewusst ist, dass genau das damit erreicht wird.
 
 
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Abgesehen davon, daß Gitt als Kreationist eine empirisch widerlegte  
Glaubensauffassung vertritt, ist seine Informations-Analogie in der Biologie sehr  
umstritten. Denn jede Informationsübermittlung setzt einen Sender, einen Empfänger,  
eine Syntax und Semantik voraus, die verabredet worden ist. Das bedeutet, daß in der  
Nachrichtentechnik etwas übermittelt wird, das im Gehirn eindeutig als Botschaft  
erkannt wird. Daher wissen wir von vorne herein, daß solche Botschaften einen Planer  
voraussetzen. Dieses Wissen haben wir aber in der Biologie definitiv nicht. Darüber  
hinaus hat die Funktion und (An-)Passung biologischer Merkmale oder die  
"Information" eines DNA-Moleküls mit "Botschaften" gar nichts zu tun, die von einem  
"Sender" verschickt und von einem Empfänger als "Nachricht" entschlüsselt werden.  
Biomoleküle bedienen sich weder einer Sprache, noch tauschen sie untereinander  
irgend etwas aus - schon gar keine Botschaften. Es werden auch keine Daten  
"gesendet", die im Gehirn eines Benutzers irgendeine Form von "Wissen" erzeugen  
könnten. Der Vergleich von DNA-Molekülen mit informationstragenden Signalen,  
Texten o.ä. beruht mit anderen Worten auf einem Kategorienfehler. Gitt hätte, um ein  
instruktives Beispiel zu wählen, bestenfalls dann ein Argument, wenn jedes Lebewesen  
z.B. mit einem Geburtsmal zur Welt käme, auf dem geschrieben stünde: "Copyright by  
the creator". Dies wäre in der Tat eine nachrichtentechnisch verwerbare "Information",  
die das Design-Argument stützen könnte. Das ist aber nicht der Fall, so daß die  
Notwendigkeit einer vorherigen, intelligenten Planung entfällt.

Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Darlegungen zur Informationstheorie aus der  
Publikation "Am Anfang war die Information" von W. Gitt. (Prof. W. Gitt bezeichnet sich  
selbst als Kreationist und vertritt eine Schöpfungslehre, die auf dieser Web-Site in keiner  
Weise unterstützt wird und der in kaum einem Punkt zugestimmt wird. Dennoch ist seine  
Darlegung zum Gegenstand Information im Allgemeinen und in der Biologie sehr  
lesenswert und sollte gerade von Evolutionisten gründlicher studiert werden, als Neukamm  
es offenbar getan hat.)
 
Ab dem 4. Kapitel bespricht er die Informationstheorie im Einzelnen und wendet sie auf  
biologische Systeme an. Zunächst weist er auf einen tiefgreifenden Irrtum hin, nämlich,  
dass Information ein Phänomen der Materie sei. Dieser Irrtum wurde von materialistischen  
Philosophen produziert und ist in zahlreiche Darlegungen eingeflossen. Inzwischen ist es  
jedoch Konsenz unter Wissenschaftlern, dass Information etwas nicht-materielles ist, sich  
jedoch dadurch auszeichnet, dass Information in allen bisher bekannten Anwendungen an  
einen materiellen Träger gebundnen zu sein scheint. Norbert Wiener sagte: "Information ist  
Information, weder Materie noch Energie." Die Gültigkeit der These von Gitt "Information  
ist immateriell und kann daher nie materiellen Ursprungs sein" ist jedoch zunächst nicht  
beweisbar.  
 
Information im Sinne der Shannonschen Theorie ist praktisch jede Zeichenfolge, die  
irgendwo auftritt. Diese Theorie betrachtet den statistischen Aspekt der Information in  
Bezuge auf deren Übertragung und deren Speicherung. Shannons Theorie ist so allgemein  
gehalten, dass der Inhalt der Information überhaupt keine Rolle spielt. Jede zufällig erzeugt  
Zeichenfolge erfüllt im Rahmen dieser Theorie die Definition für Information. Der  
Informationsgehalt einer Zeichenfolge aus einem perfekten Zufallsgenerator ist in dieser  
Theorie logischerweise höher als eine irgendwie geordnete Zeichenfolge. Der  
Informationsgehalt einer Nachricht verhält sich proportional zu der Anzahl Zeichen aus der  
die Nachricht besteht. Informationsinhalt im Rahmen der Shannonschen Theorie darf also  
nicht mit dem Inhalt einer Nachricht verwechselt werden, die von einem Empfänger  
entschlüsselt und verstanden wurde.
 
Sinntragende Information kann, nach Gitt, vermutet werden, wenn folgende Bedingungen  
erfüllt sind:

1. Die Information muss aus verschiedenen Zeichen bestehen.
2. Die Zeichen müssen in unregelmäßiger Folge auftreten.
3. Die Zeichen müssen in einer erkennbar geordneten Weise geschrieben sein.  

(siehe auch:Die Gesetze über Information)
 
Anhand ägyptischer Hieroglyphen zeigt Gitt ein Beispiel für die Anwendung dieser  
Bedingungen. Die in Stein gemeißelten Zeichen auf einem Obelisken des alten Ägypten  
scheinen demnach eine Nachricht zu enthalten. Da die Zeichen jedoch zunächst nicht zu  
übersetzen waren, konnte man auch davon ausgehen, dass es sich um eine einfache  
Schmuckform handeln könnte. Erst die Möglichkeit der Decodierung der Hieroglyphen  
führte dazu, den Inhalt der Botschaft zu lesen. Auch ist es heute möglich einen Text in der  
Hieroglyphen-Schrift zu verfassen, da die eindeutige Zuordnung der Zeichen bekannt ist.  
 
Um Informationen korrekt beschreiben zu können, reicht die Shannonsche Theorie nicht  
aus. Es folgt eine Grafik, die die 5 Ebenen abbildet, die einer Information wesensmäßig  
zuzuordnen sind, um einen Kommunikationsprozess ablaufen zu lassen. Die  
Verarbeitungsschritte von der Absicht des Senders bis zum Senden an das Ziel und vom  
Empfang bis zur beabsichtigten Wirkung beim Empfänger sind gleich jedoch in  
umgekehrter Reihenfolge.
 

Eine kurze Darstellung der ID-Prinzipien

Wer ist der Designer?

Eine Kritik Martin Mahners an der ID-Position

Eine ID-kritische Auseinandersetzung mit Marianne Oertl in PM 5/2006

Eine ID-kritische Auseinandersetzung mit Kitcher anhand des Buches "Mit Darwin leben" Teil 1
Dieser Beitrag von Neukamm ist jedoch nichts anderes als peinlich, weil er Unkenntnis über  
alle modernen Rechnersysteme ausdrückt, die auf Kommunikation untereinander  
angewiesen sind. Neukamm übersieht also, dass die Kommunikation sowohl zwischen  
intelligenten Wesen ablaufen kann als auch ebensogut zwischen Systemen, die von ihnen  
geschaffen worden sind. Die Biologie ist ohne Informationsverarbeitung einfach unmöglich  
realisierbar.  Alle Prozesse in jeder Zelle sind informationsverarbeitende Prozesse, die in  
komplizierte Regelungsalgorithmen eingebunden sind. Der Evolutionist Küppers schreibt  
(Der Ursprung biologischer Information, S.36-50): "Wir wissen heute, dass den  
Stoffwechselvorgängen ein bis in alle Einzelheiten festgelegter Plan zugrunde liegt, der von  
der lebenden Zelle mit minuziöser Genauigkeit eingehalten und ausgeführt wird. ... In der  
Tat haben die Ergebnisse der modernen Biologie gezeigt, dass der zum Aufbau eines  
lebenden Organismus notwendige Plan für alle Lebewesen einheitlich in einer bestimmten  
Sorte von Zellmolekülen gespeichert ist: den Nukleinsäuren.  ... Auch die Fähigkeit zur  
Selbstreproduktion (und damit zur Weitergabe der Erbinformationen), welche ein  
charakteristisches Merkmal lebender Systeme darstellt, ist bereits in der chemischen  
Struktur der Nukleinsäuren angelegt. ... Die Abfolge der Nukleotide in den Erbmolekülen  
verschlüsselt die gesamte genetischen Information, darunter alle Baupläne für die in der  
lebenden Zelle vorkommenden Proteine. ... Je drei Nukleotide sind zu einem Codewort  
zusammengefasst, so dass insgesamt 4^3 = 64 verschiedene Codewörter zur Codierung   
der 20 natürlich vorkommenden Aminosäuren zur Verfügung stehen. ... Die DNS  
repräsentiert die Informationszentrale. In dieser Eigenschaft besitzt sie eine  
Doppelfunktion. Zum einen dient sie als reproduktiver Informationsspeicher, zum anderen  
als Matrize für die Transkription, das heißt die Umschreibung der Information in eine die  
Proteinsynthese auslösende RNS-Form (sogenannte Boten-RNS oder m-RNS). Das Schema,  
nach dem die genetische Information in der Zelle mit Hilfe der m-RNS und der Proteine  
verarbeitet wird, ist genau bekannt. Nach der Umschreibung der Erbinformationen von der  
DNS-Form in die RNS-Form transportiert die m-RNS die genetische Botschaft zu den  
Ribosomen. Die Ribosomen sind Funktionseinheiten aus Ribonukleinsäuren und Proteinen,  
an denen die eigentliche Proteinsynthes (Translation) abläuft. Im wesentlichen wird an den  
Ribosomen die durch die Nukleidsequenz der m-RNS übertragene Information entschlüsselt  
und in die entsprechende Aminosäure übersetzt."