Die vielen Irrtümer des Evolutionisten Richard Dawkins'

Herr Dawkins - Für oder gegen den Fundamentalismus?



Folgende Besprechung stützt sich auf das Buch "Der Gotteswahn"
 
Wenn man eine Umfrage machen würde, "Sind Sie für oder gegen Fundamentalismus,  
gleich in welcher Art er erscheint?", so gäbe es sicher nur wenige, die dafür stimmen  
würden. Herr Dawkins ist natürlich strikt gegen jeden Fundamentalismus. Das Problem  
ist nur, dass viele Fundamentalisten im Laufe der Zeit abstumpfen und gar nicht mehr  
bemerken, dass sie selbst eine fundamentalistische Einstellung vertreten. Oder das  
Problem ist, dass Menschen, wie Dawkins, sogar Bücher darüber schreiben und nicht  
bemerken, dass sie über sich selbst schreiben.   
 
Es ist interessant, wie Dawkins Fundamentalisten charakterisiert. Er schreibt auf S. 391:  
"Fundamentalisten wissen, dass sie recht haben: Sie haben die Wahrheit in einem  
heiligen Buch gelesen und sind sich schon im Voraus sicher, dass nichts sie von ihren  
Überzeugungen abbringen wird." Das typische Merkmal für Fundamentalisten ist wohl  
ein "heiliges Buch", auf das sie sich beziehen, um alle ihre Ansichten zu rechtfertigen.  
Die Geschichte der Menschheit hat in der Tat etliche Beispiele für solche "heiligen  
Bücher" parat. Abgesehen von den Büchern der großen Religionen, ist die Neuzeit mehr  
als man denkt damit beschert worden. Die folgenden neuzeitlichen "heiligen" Bücher  
gehören dazu, wobei diese hier keinesfalls inhaltlich verglichen werden sollen, sondern  
allein in Bezug auf ihre Wirkung auf Massen von Menschen: Da gibt es das  
"Kommunistische Manifest" von Karl Marx, "Weltall, Erde, Mensch" in der ehemaligen  
DDR, die Bibel des Mao, "Die Entstehung der Arten" von Darwin, und  andere bewusst  
nicht genannte.
 
Im Leben Dawkins wurde irgendwann das Standardwerk der Evolution zum "heiligen  
Buch", in dem er seine "Wahrheiten" gefunden hat. Er behauptet, wie übrigens auch  
andere Fundamentalisten, die Belege für seinen Glauben "geprüft" zu haben und dass  
ihm eine "überwältigende Fülle von Belegen" zur Verfügung standen. Und gerade der  
Glaube, man habe sich umfangreich vergewissert, verführt schnell zu dem Irrglauben,  
die "Wahrheit" gefunden zu haben. Auf S.392 befasst er sich mit Vorwürfen dieser Art,  
denn er kennt sie ganz genau. Daher konstruiert er nun einen Unterschied zwischen  
Fundamentalisten und Darwinisten, den es in der Praxis leider nicht gibt. Seine folgende  
Behauptung kommt nur bei jenen an, die sich noch nicht so richtig mit dem  
Naturalismus befasst haben und nicht herausgefunden haben, wie dogmatisch er ist.  
Dawkins schreibt: "Wenn ich sage, die Evolution sei wahr, bin ich nicht  
fundamentalistischer, als wenn ich behaupte, dass Neuseeland auf der Südhalbkugel der  
Erde liegt."
 
Dem kann man in keiner Weise zustimmen, denn die eine Aussage kann so gut wie  
jedermann in kurzer Zeit nachprüfen - ob Evolution wahr sei, kann indes so gut wie  
niemand wirklich überprüfen - es sei denn es geht nur um einen kleinen Bruchteil der  
Evolutions-Theorie. In der Tat mogelt Dawkins schon, wenn er in diesem Satz den Begriff  
"Evolution" anstatt "Evolutions-Theorie" verwendet. Laien kennen den Unterschied nicht.  
Auch ID-Wissenschaftler gehen davon aus, dass Evolution ein wesentlicher Faktor bei  
der Arten-Bildung ist, wobei in diesem Zusammenhang von Mikro-Evolution die Rede ist.  
Auch Evolutionisten differenzieren zwischen Mikro- und Makro-Evolution, wobei die  
Makro-Evolution bei ihnen das Entstehen neuer "Klassen" und "Ordnungen" bewirkt  
haben soll. Dafür gibt es in Wirklichkeit keine Belege sondern nur Vermutungen.
 
Dawkins fährt fort: "Wir (gemeint sind die Evolutionisten) glauben an die Evolution, weil  
die Belege dafür sprechen...." Auch dem kann man nicht zustimmen, denn es gibt  
genügend Fachleute, die diese Belege auch kennen, aber entscheidend anders  
interpretieren. In Wirklichkeit trifft auf sehr viele Belege zu, dass sie von Evolutionisten  
einfach im Sinne ihrer Ansicht "ausgelegt" werden, während auch eine andere  
Interpretation möglich und sinnvoll ist. Alternative Ansichten werden von Evolutionisten  
entweder verschwiegen oder lächerlich gemacht. Die Predigt hat das Thema: "Die  
Evolution ist wahr - uns bringt nichts mehr davon ab". Dawkins kennt auch diesen  
Vorwurf und möchte sich dessen entledigen, indem er schreibt: "..wir würden sie [die  
Evolution] von heute auf morgen aufgeben, wenn sie durch neue Belege widerlegt  
würde." Das klingt doch fair!
 
Auch in anderen Wissenschaften als der Biologie haben Wissenschaftler zuweilen eine  
Lieblings-Theorie, an der sie hängen. Doch irgendwann wurden sie von Fakten (Belegen)  
gezwungen, diese Theorie aufzugeben. Das geschieht nicht immer ohne Emotionen,  
besonders wenn sie schon viel Zeit zugunsten der Theorie eingesetzt hatten. Anders ist  
das bei der Evolutions-Theorie, weil sie in vielerlei Hinsicht eine besondere Theorie ist.  
Dawkins selbst beweist in seinem Buch, dass die Evolutions-Theorie die einzige Theorie  
ist, die die Religionen der Menschen ersetzen kann oder nach Dawkin, die Religion  
ersetzen soll. Er schreibt nämlich auf S.18: "Wenn das Buch die von mir beabsichtigte  
Wirkung hat, werden Leser, die es als religiöse Menschen zur Hand genommen haben, es  
als Atheisten wieder zuschlagen." Hat eine Theorie ein solches Gewicht, dann fungiert  
sie ähnlich einer Religion. Sie ist die Grundlage für eine neue Weltanschauung - sie kann  
nicht leidenschaftslos durch angeblich widerlegenden "Beweise" aufgegeben werden. An  
dieser Theorie hält man fest, komme was da wolle.   
 
Leider ging es mit der Evolutions-Theorie genau in diese Richtung. Heute wird Evolution  
als "Tatsache" bezeichnet, an der "kein vernünftiger Mensch" mehr zweifeln kann. Damit  
erfüllt die zur Tatsachen-Theorie herabgekommene Evolutions-Theorie alle  
Voraussetzungen für die Grundlage einer fundamentalistischen Einstellung ihrer  
Verfechter. Wenn an dieser "Tatsache" kein vernünftiger Mensch mehr zweifelt, dann  
bleiben nur unvernünftige Menschen dafür übrig - als Evolutionist ist man sich einfach  
sicher, dass es nichts geben kann, was einem von seinem Glauben abbringen kann. Das  
ist perfekter Fundamentalismus! Evolution wird nicht einfach als "wahr" hingestellt, wie  
Dawkins das behauptet, sondern Evolution wird als "Tatsache" hingestellt. In  
Deutschland gibt es inzwischen einige Evolutionisten, die von Dawkins gelernt haben  
und die selbe These verkünden.
 
Auf S.393 behandelt Dawkins das Thema "Leidenschaft", um klarzustellen, dass seine  
Leidenschaft für die Evolutions-Theorie nichts mit Fundamentalismus zu tun habe. So  
sehr er sich auch bemüht, den Unterschied herauszustellen, so wenig überzeugt das. Er  
bleibt nämlich bei seiner Behauptung, dass er ganz nüchtern, realistisch auf Belege  
reagieren würde, die diese Theorie (mit dem Status einer Ersatz-Religion) widerlegen  
würden. Damit der Leser ihm das glaubt, bringt Dawkins das Beispiel eines  
Wissenschaftlers, der 15 Jahre lang davon ausgegangen war, dass der Golgi-Apparat der  
Zelle, in Wirklichkeit ein Artefakt sei. Nachdem dann überzeugende Belege für dessen  
tatsächliche Existenz vorgelegt wurden, bekannte er sich öffentlich, im Hörsaal, zu  
seinem Irrtum. Dazu kann man wieder nur sagen, dass Dawkins ein sehr unfairer  
Argumentator ist, denn das Aufgeben einer Weltanschauung ist etwas völlig anderes als  
das Korrigieren einer wissenschaftlichen Teil-Aussage.
 
Obwohl Evolutionisten sich ihres Glaubens sicher sind, könnte das bei Kindern  
problematisch werden. Aus diesem Grunde werden seit vielen Jahrzehnten nur noch  
Schulbücher verlegt, in denen nicht der geringste wissenschaftliche Zweifel an der  
Evolutions-Theorie geäußert wird. Natürlich muss im Fach Biologie keine Schöpfungs-
Lehre gelehrt werden, wie das fundamentalistische Christen zum Teil vorgeschlagen  
haben, aber davon weit entfernt gibt es sehr viele wissenschaftliche Argumente gegen  
die Evolutions-Theorie, über die Schüler wenigstens bescheid wissen sollten. Doch das  
ist offenbar ein neuralgischer Punkt der Evolutionisten, den man nicht anrühren darf. Mit  
allen Mitteln bekämpfen sie jede Variante einer umfassenden Bildung auf diesem Gebiet,  
so als ob die Evolutions-Gegner die besseren Argumente hätten.
 
In diesem Zusammenhang ist ein Gebot aus der Liste der "10 Gebote" Dawkins (S.367)  
besonders interessant. Es lautet bei ihm: "Indoktriniere deine Kinder nicht. Bring ihnen  
bei, selbstständig zu denken, Belege zu beurteilen und anderer Meinung zu sein als du."  
Ob Herr Dawkins überhaupt bei Sinne war, als er dieses Gebot niederschrieb? Wo kämen  
wir denn hin, wenn die Kinder evolutionsgläubiger Eltern, plötzlich eine andere Meinung  
vertreten würden? Oder dachte Dawkins eher daran, dass die Kinder in Bezug auf die  
Lieblings-Fußballmannschaft ihrer Eltern anderer Meinung sein dürften? Und wie sollten  
sie denn überhaupt Belege beurteilen, wenn diese ihnen aus lauter elterlicher Fürsorge  
vorenthalten werden?
 
Alles spricht deutlich dafür, dass die Evolutions-Theorie zum Fundament einer  
atheistischen Religion geworden ist, die man natürlich auch als Weltanschauung  
bezeichnen darf.
 
 
 
Dawkins schreibt auf S. 394, dass er als Naturwissenschaftler dem "Fundamentalismus  
feindselig" gegenübersteht, weil er die Wissenschaft torpediert. Er schreibt dann: "Er  
lehrt uns, unserer Meinung nicht zu ändern und kein Interesse an spannenden Dingen zu  
haben." Sicher hat Dawkins, wie bei den meisten seiner Argumente, entweder Beispiele  
aus dem Mittelalter  oder echt kreationistische Beispiele im Sinn, aber er setzt sich nie  
wirklich mit den aktuellen Forschungen der ID-Wissenschaftler auseinander. Im Grunde  
genommen ist nämlich seine Haltung "gegen" den Fundamentalismus zugleich auch  
seine Haltung "für" den Fundamentalismus. Gerade Dawkins gehört zu den Anführern,  
die die ID-Wissenschaft "torpedieren" und am liebsten auslöschen würden. Und alles  
spricht dafür, dass genau diese Forschung sehr spannend sein wird. ID-Forscher sind  
absolut engagiert, biologische Systeme zu erforschen, denn sie erforschen ihrer Meinung  
nach das know-how einer Intelligenz, die uns weit überlegen ist.
 
 
 
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